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Industrielle Arbeitssicherheit - 4 Leseminuten - 06 September 2023

Kreislaufwirtschaft bei Arbeitsschutzkleidung

In der Textilindustrie wird kreislauffähige Arbeitskleidung zu einer Notwendigkeit. 
Da unsere Branche immer stärker danach strebt, Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt zu stellen, müssen wir auf bestimmte Ziele hinarbeiten. 
In diesem aktuellen Blog gehen wir darauf ein, was Zirkularität wirklich bedeutet und warum sie für die Schutzkleidungsbranche so wichtig ist.

Wo liegt der Unterschied zwischen nachhaltiger und kreislauffähiger Arbeitskleidung?

Zunächst einmal ist es wichtig, zwischen den Begriffen "Nachhaltigkeit" und „Zirkularität“ bzw. "Kreislaufwirtschaft" zu unterscheiden.

  • Nachhaltigkeit wird definiert als eine Entwicklung, welche die Bedürfnisse der heutigen Generationen erfüllt, ohne die Fähigkeit künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.

  • Unter Zirkularität (Kreislaufwirtschaft) versteht man die Verlängerung der Nutzungsdauer eines Produkts durch Wiederverwendung, Reparatur, Wiederaufbereitung und Recycling. Sowohl Zirkularität als auch Nachhaltigkeit spielen eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Arbeitsschutzkleidung, die unsere Umwelt weniger belastet.

Bei der Entwicklung von kreislauffähiger Arbeitsschutzkleidung geht es darum, Materialien zu entwickeln, die am Ende der Lebensdauer des Kleidungsstücks in einem geschlossenen Kreislauf durch Rückgewinnung des Fasermaterials wiederverwertet werden können. Dieses Design-Prinzip ist die grundlegende Maxime von Zirkularität. Unser Ziel ist die Verwendung von erneuerbaren Materialien. Dabei handelt es sich um Materialien, die entweder recycelt und am Ende des Lebenszyklus wiederverwendet werden können, oder die biologisch abbaubar sind und nachwachsen können. Gemeinsam mit unseren Partnern arbeiten wir daran, entsprechende Technologien zu entwickeln und einen geschlossenen Kreislauf zu schaffen. 

Warum wird kreislauffähige Arbeitskleidung zu einer Notwendigkeit?

In der heutigen Zeit erschöpfen wir Menschen nicht-regenerative Ressourcen in rasantem Tempo. Deshalb benötigen wir alternative Ansätze, die als geschlossene Kreisläufe funktionieren und nicht mehr dem traditionellen "Take-Make-Waste"-Modell folgen.

Die Textilindustrie steht an vierter Stelle, wenn es um Umweltverschmutzung geht. Die Hauptgründe dafür sind entsorgte Kleidungsstücke und die Verwendung von nicht nachhaltigen Rohstoffen.
Darauf muss die Textilindustrie reagieren, indem sie Abfälle vermeidet. Die EU-Textilstrategie wurde als Reaktion auf die 17 Ziele für Nachhaltige Entwicklung der UN (UN SDGs) entwickelt und legt Leitlinien für die Produktion und den Verbrauch von Textilien fest. Die Textilhersteller müssen dafür Verantwortung übernehmen, langlebige, reparierbare und wiederverwertbare Designs mit einem signifikanten Anteil an recycelten Fasern zu entwickeln. Und es geht dabei nicht nur um eine umweltgerechte Herstellung, sondern auch um soziale Rechte.

Welchen Nutzen hat die Kreislaufwirtschaft für die Berufsbekleidungsbranche?

Wir wissen, dass die Kreislaufwirtschaft im Sinne der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN der ganzen Welt zugutekommt. Aber welchen Mehrwert bietet sie der Berufsbekleidungsbranche? Durch die Reparatur, Wiederverwendung und Umnutzung von kreislauffähigen Textilien können Sie die Lebensdauer Ihrer Gewebe maximieren und somit die Menge an neuen Materialien reduzieren, die Sie kaufen müssen. Das senkt die Kosten und ist so langfristig von Vorteil. Darüber hinaus sind Textilabfälle ein großes Problem in der Textilindustrie, zu dessen Lösung die Verwendung von kreislauffähigen Textilien einen wichtigen Beitrag leistet.

Welche Gewebe für Berufskleidung können derzeit recycelt werden?

Wir arbeiten bei Geweben für Berufskleidung zwangsläufig mit Fasermischungen, Farbstoffen und individuellen Ausrüstungen bzw. Veredelungen, um ihnen die gewünschten und erforderlichen Eigenschaften zu verleihen. 
Die Notwendigkeit, solche speziellen Eigenschaften zu bieten, erschwert es, zu 100% kreislauffähige Gewebe einzusetzen. Es ist wichtig zu wissen, dass es zwei Methoden für das Kreislaufmanagement von Berufskleidungsgeweben gibt: mechanisches und chemisches Recycling.

  • Mechanisches Recycling
    Beim mechanischen Recycling werden Berufskleidungsgewebe zerkleinert und die Faserbündel geöffnet. Die recycelten Fasern können durch das Mischen mit neuen Trägergeweben wieder versponnen werden. In der Berufskleidungsbranche arbeiten wir vorzugsweise mit recycelten Fasern, die aus synthetischen Textilien gewonnen werden, z. B. aus polyesterreichen Geweben, Nylon oder Aramidfasern. Solche Alttextilien sind stabiler als Naturfasern wie Baumwolle und widerstandsfähiger gegen mechanische Zerkleinerungsprozesse. 
    Es ist allgemein so, dass die Qualität von recycelten Fasern immer mehr abnimmt. Synthetische Fasern behalten jedoch nach dem Recycling eine größere Faserlänge. Das ist ideal für die Entwicklung neuer Gewebe, die den häufigen industriellen Waschvorgängen standhalten, die für die Pflege von Berufskleidung unerlässlich sind. Beim mechanischen Recycling können wir das Ergebnis bestimmen. Es ist aber schwierig, Mischungen zu trennen oder zu entfärben.



  • Chemisches Recycling
    Beim chemischen Recycling werden die Fasern aufgelöst, geschmolzen und in kleinere Moleküle depolymerisiert. Anschließend werden sie wieder zu neuen Textilfasern zusammengesetzt. Dieses Verfahren wird für Textilien auf Zellulose- und Nylonbasis eingesetzt. Für solche Rohmaterialien ist es allerdings keine langfristige und zukunftsträchtige Lösung, und es wird noch einige Jahre dauern, bis eine ausgereifte Technologie zum chemischen Recycling von Berufskleidung entwickelt ist, die zu großen Anteilen aus Polyester-, Modacryl- oder Aramidfasern besteht. Dennoch steht dieses Verfahren auf unserer Technologie-Roadmap und wir werden kontinuierlich in Innovationen investieren.

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Der aktuelle Schwerpunkt der Branche

Derzeit konzentriert sich die Berufsbekleidungsbranche hauptsächlich auf die Kreislauffähigkeit von weißer Arbeitskleidung aus dem Gesundheitswesen und der Lebensmittelindustrie. Dafür gibt es mehrere Gründe: Es sind riesige Mengen davon verfügbar, die Kleidungsstücke lassen sich in industriellen Wäschereien leicht sortieren, es gibt keine Farbverunreinigungen, weil sowohl das Ausgangs- als auch das Endprodukt weiß sind, und der Status als Altkleider bedeutet, dass die Baumwollfasern
weitgehend ausgewaschen sind und überwiegend Polyester zurückbleibt. Recyceltes Polyester eignet sich als synthetische Faser besser für Arbeitskleidung (im Vergleich zu recycelter Baumwolle), da es stabiler ist und eine Vielzahl an industriellen Waschgängen übersteht, was die Lebensdauer des Kleidungsstücks verlängert.

Was sind die nächsten Schritte für die Berufskleidungsbranche, wenn es um Zirkularität geht? 

Um uns den UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung anzunähern, müssen wir noch einige Schritte unternehmen und Wissen generieren:

  • Aufbauen von Zirkularitäts-Partnerschaften: Diese ermöglichen uns die Kooperation beim Sammeln, Sortieren und Verarbeiten von Materialien in einem geschlossenen Kreislaufsystem. Arbeiten Sie im Rahmen dieser Partnerschaften zusammen, um Engpässe zu ermitteln, stellen Sie sicher, dass Sie die Rohstoffe nach Farben und Mischungen sortiert haben, und kommunizieren Sie klar, dass Klettverschlüsse und Knöpfe aus den Altkleidern entfernt werden müssen. Durch die gemeinsamen Anstrengungen wird der Prozess wirtschaftlich leichter umsetzbar sein als im Alleingang.

  • Suchen und entwickeln Sie weiterhin Innovationen und Technologien, z. B. Lösungen für das chemische Recycling.

  • Verschaffen Sie sich textilbezogenes Fachwissen mit Bezug auf die Qualität von Recyclingfasern und Fasereigenschaften (z.B. Länge und Stärke), um Lösungen für neue, hochwertige Berufskleidungsgewebe mit Recyclingfaseranteil zu entwickeln.

  • Die umweltfreundliche Beschaffung von Arbeitskleidung mit Recyclingfasern muss bei den Endverbrauchern gefördert werden. Dies kann bedeuten, dass sich die Auswahl von Geweben in Zukunft etwas von herkömmlichen Lösungen für Arbeitskleidung unterscheidet – was in der gesamten Branche mehr Akzeptanz und Toleranz erfordert.

Möchten Sie die ersten Schritte in Richtung nachhaltiger Lösungen für Ihre Berufsbekleidung unternehmen?

Warum beginnen Sie nicht damit, mehr über den ökologischen Fußabdruck der Gewebe Ihrer aktuellen Arbeitskleidungslösungen herauszufinden? Probieren Sie unseren Eco-Fabrics Footprint Calculator (Fußabdruck-Rechner für Öko-Gewebe) aus - mit diesem einfach zu bedienenden Tool erfahren Sie innerhalb weniger Minuten, wie die Gewebe Ihrer Arbeitskleidung abschneiden.

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