Ich habe in den vergangenen Jahren immer wieder mit Feuerwehren über die Ängste und Herausforderungen gesprochen, denen sie sich im Rahmen ihrer Arbeit stellen müssen. So habe ich viele Erkenntnisse über ihre Bedürfnisse im Alltag und die Schwierigkeiten erfahren, die häufig leider selbst verschuldet sind.
In einem kürzlichen Gespräch mit einer renommierten Feuerwehr hatte ich die Gelegenheit, die PSA-Konzepte und die Einsatzstatistik dieser Feuerwehr miteinander zu vergleichen. Es überrascht nicht, dass wir feststellten, dass bei dieser spezifischen Feuerwehr in den letzten zehn Jahren durchschnittlich nur 8 % der Einsätze im Zusammenhang mit Feuer standen. Eine genauere Analyse der Schwere der Brandeinsätze ergab, dass es in weniger als 0,5 % dieser Einsätze zu einem Flashover kam, während 80 % der Einsätze lediglich Behälter- und Containerbrände waren. Anschließend haben wir die Art der übrigen Einsätze analysiert und festgestellt, dass es sich mehrheitlich um anstrengende Tätigkeiten handelte, für die sich bequemere und praktischere PSA lohnen würde.
"Eine genauere Analyse der Schwere der Brandeinsätze ergab, dass es in weniger als 0,5 % dieser Einsätze zu einem Flashover kam, während 80 % der Einsätze lediglich Behälter- und Containerbrände waren."
Aus diesem Grund habe ich die Einsatzleiter, die am Gespräch teilnahmen, direkt gefragt, ob sie während ihrer Berufstätigkeit jemals persönlich ein Flashover-Szenario erlebt haben. Obwohl es sich bei den Einsatzleitern um Profis mit mehr als 25 Jahren Berufserfahrung handelte, hatte kein einziger von ihnen jemals an einem derartigen Einsatz teilgenommen.
In Gesprächen mit vielen anderen Feuerwehren wurde ich mit Fragen zur Haltbarkeit der Fluorkohlenstoffbeschichtung der Gewebe in unserem Sortiment sowie zur Fähigkeit, die Anzahl der Nachimprägnierungen zu reduzieren, konfrontiert. Wir haben uns bereits in einem älteren Post mit diesem Thema befasst und die Nachteile einer Nachimprägnierung für Komfort und Schutz Ihrer PSA erörtert. Feuerwehren haben eindeutige Ausrückprotokolle für Feuerwehrleute, die in Kontakt mit Flammen, Rauch und Brandgasen kommen; diese Protokolle schreiben eine häufigere Reinigung vor, um das Risiko einer Kontamination mit krebserregenden Partikeln zu reduzieren. In diesem Zusammenhang ist auch die entscheidende Frage nach der Haltbarkeit der Fluorkohlenstoffbeschichtung der Schutzkleidung zu betrachten.
Reale Bedürfnisse im Kontrast zu Normen und Einschränkungen
Wenn wir die vorstehenden Ausführungen berücksichtigen und die Entwicklung der Normen und Einschränkungen betrachten, wird deutlich, dass sich beide Bereiche in eine unterschiedliche Richtung bewegen:
- Die Entwicklung der Normen: Aus der Einführung der unlängst beschlossenen Norm EN469:2020 ergeben sich neue Parameter und Anforderungen, die für schwerere und unbequemere Schutzkleidung sorgen. Die schon äußerst unbequemen, übermäßig schützenden Schutzanzüge der Leistungsstufe 2 gemäß EN469:2005 werden durch neue Schutzanzüge der Stufe 2 gemäß EN469:2020 ersetzt, die noch schwerer und noch unbequemer sind sowie noch mehr Schutz bieten.
- Einschränkungen: Umweltschutzverbände mit großer Reichweite, die Einhaltung der REACH-Vorschriften und weitere Aspekte im Zusammenhang mit Ozon und Umweltschäden haben zu Einschränkungen bei den Materialien geführt, die für Feuerwehrschutzkleidung verwendet werden dürfen. Diese Einschränkungen stehen den Bedürfnissen der Feuerwehrleute entgegen. Wie bereits erwähnt führt die Kontamination von PSA mit Partikeln dazu, dass Feuerwehrschutzkleidung häufiger gereinigt werden muss. Theoretisch würde das bedeuten, dass die Fluorkohlenstoffbeschichtung eine höhere Haltbarkeit aufweisen müsste, um diese neuen Bedürfnisse zu erfüllen. Doch die Praxis zeigt, dass Einschränkungen bei Fluorkohlenstoffbehandlungen in der Textilbranche für eine niedrigere Effizienz sorgen, sodass die Schutzkleidung häufiger nachimprägniert werden muss.
Weiterentwicklung
Die vorstehenden Punkte sind entscheidend, um das aktuelle Dilemma zu verstehen, in dem sich Feuerwehren befinden. Sollen sie die Normen und Einschränkungen beachten und anschließend die Nachteile in Kauf nehmen, die sich im Hinblick auf Komfort und Wohlbefinden am Arbeitsplatz ergeben? Oder sollen sie einfach den Weg gehen, der für sie vorteilhafter ist und sich den Konsequenzen stellen?
Natürlich lässt sich diese Frage nicht eindeutig beantworten, doch wäre es für Feuerwehrleute weltweit vorteilhaft, darüber zu diskutieren, was sie wirklich benötigen und was nur Marketingversprechen oder kommerzielle Erwägungen seitens der Industrie sind.
Wir bei TenCate Protective Fabrics beteiligen uns gerne an solchen Diskussionen, um herauszufinden, wie wir helfen können. Wir möchten gerne erfahren, was wir zur Verbesserung der Lage beitragen können, da wir uns mit denselben Einschränkungen und Anforderungen konfrontiert sehen. Außerdem möchten wir Sie gerne dabei unterstützen, die beste Lösung für Ihr Tagesgeschäft zu finden.