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Feuerwehr - 3 Leseminuten - 18 Februar 2020

Wie schädlich sind Asche und Rauch für Feuerwehrleute?

In der Feuerwehrgemeinschaft wird häufig diskutiert, ob ein Zusammenhang zwischen der Belastung mit Asche- oder Rauchpartikeln und einem erhöhten Krebsrisiko besteht. Obwohl eine Verbindung bisher nicht statistisch nachgewiesen werden konnte, sollte man diese Bedenken nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wie reduzieren Sie das Risiko, dass Feuerwehrleute Rauchpartikel einatmen und über Haut oder auf anderem Wege damit in Kontakt kommen. In diesem Blog erklären wir, wie Sie eine effektive Sicherheitskultur für Feuerwehrleute schaffen, indem Sie (1) eine Risikoanalyse durchführen, (2) das richtige Sicherheitsprotokoll befolgen und (3) die Kleidung richtig reinigen.

1. Eine Risikoanalyse durchführen

Da Feuerwehrleute hohen Risiken ausgesetzt sind, muss ihre Einsatzkleidung selbstverständlich besonders effektiv vor Feuer und Hitze schützen. Allerdings ist Kleidung mit zusätzlichen Schutzeigenschaften oft schwerer und dicker und bietet somit weniger Tragekomfort und Atmungsaktivität. Ein geringer Tragekomfort kann zur Folge haben, dass die Feuerwehrleute die Kleidung nicht korrekt tragen, während zu wenig Atmungsaktivität Hitzeschläge und damit verbundenes Unwohlsein hervorrufen kann. Die häufigste Todesursache unter Feuerwehrleuten. 

Tragekomfort, Preisgestaltung und Schutz müssen in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen. Mithilfe von Risikoanalysen untersuchen Sie die Gefahren, denen die Feuerwehrleute bei der Ausübung ihrer Pflicht ausgesetzt sind. Die Ergebnisse bieten Ihnen eine solide Grundlage für die Auswahl der passenden Kleidung mit den notwendigen Schutzeigenschaften. Bei der Risikoanalyse sollten Sie auf jeden Fall auch die Partikelbelastung berücksichtigen. Die Partikel werden meistens eingeatmet oder über die Haut aufgenommen. Es gibt verschiedene Methoden, um das zu verhindern. 

2. Protokoll für Perfektion

Bei der Brandbekämpfung besteht direkt nach der Risikosituation die größte Gefahr auf Partikelbelastung. In diesem Moment können Partikel schnell eingeatmet oder über die Haut aufgenommen werden.

Wenn sie den Einsatzort verlassen, nehmen Feuerwehrleute oft so schnell wie möglich das Atemschutzgerät (Self-Contained Breathing Apparatus - SCBA) ab. Anschließend ziehen sie die unbequemen Handschuhe aus und öffnen den Anzug mit bloßen Händen. Dabei kommen sie in Kontakt mit Partikeln. Durch Kratzen wird das Risiko weiterhin erhöht, denn durch die beschädigte Haut dringen die Partikel leichter in den Körper ein. Eine weitere Gefahr ist das Einatmen der Partikel. Nach der körperlichen Anstrengung ist es logisch, dass die Feuerwehrleute schwer atmen. Wenn sie das Atemschutzgerät zu schnell abnehmen, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass sie Rauchpartikel einatmen. 

Deswegen ist ein effektives Protokoll für den Augenblick nach dem Einsatz unverzichtbar. Auf diese Weise sorgen Sie dafür, dass Ihre Leute wissen, wie sie sich nach dem Einsatz verhalten müssen, sodass sie das Atemschutzgerät und die Schutzkleidung erst nach einer angemessenen Zeit ablegen 

3. Waschprotokolle

Schließlich sollten Sie in ein geeignetes Waschprotokoll investieren, um einer Partikelbelastung vorzubeugen und zu vermeiden, dass Partikel, die in den Schichten der Einsatzkleidung hängen geblieben sind, weiter verbreitet werden. Wenn die Kleidung zuhause gewaschen wird, werden die Partikel möglicherweise nicht zuverlässig entfernt, sondern in allen Schichten des Gewebes verteilt. Das sollte unter allen Umständen vermieden werden. Es gibt verschiedene Methoden, mit denen eine Partikelbelastung verhindert werden soll.

  • Dekontaminationsdusche: Einige Feuerwachen setzen solche Duschen ein, um eine Partikelbelastung auszuschließen. Dabei duschen die Feuerwehrleute zuerst mit dem Anzug und dem SCBA und spülen Partikel von der äußeren Schicht der Kleidung ab. Dann ziehen sie den Anzug aus und duschen ein weiteres Mal unbekleidet.
  • DWR (Durable Water Repellent): Es ist von großem Interesse für Feuerwehrleute, dass die äußere Schicht ihrer Anzüge eine DWR-Lage hat, die möglichst viele Waschgänge übersteht, damit die Kleidung nicht erneut imprägniert werden muss. Für die äußere Kleidungsschicht ist eine solche DWR-Behandlung sinnvoll, um den Träger vor versehentlichem Kontakt mit Chemikalien oder brennbaren Flüssigkeiten zu schützen, wie in der Norm EN469 festgelegt. In den inneren Schichten der Einsatzkleidung schützt DWR den Träger allerdings nicht. Eine DWR-behandelte Feuchtigkeitsbarriere des Anzugs wirkt sich negativ auf die Atmungsaktivität aus. Ein wasserabweisendes Innenfutter verhindert, dass Feuchtigkeit abgeführt wird und führt dazu, dass die Kleidung bei starker körperlicher Anstrengung feucht, schwitzig und klamm wird.
  • Alternative Waschmethoden: Einige Unternehmen für Textillösungen bieten alternative Waschmethoden an, beispielsweise mit flüssigem Kohlendioxid. Ein solches Dekontaminierungsprogramm soll den Großteil der Partikel aus der Kleidung entfernen. Andere alternative Methoden arbeiten mit Ozon (O3), einem hochreaktiven Gas, das sich aus drei Sauerstoffatomen zusammensetzt. Um die vollständige Wirksamkeit solcher Methoden einschätzen zu können, müssen allerdings noch weitere Tests durchgeführt werden.

Eine bessere Sicherheitskultur für Feuerwehrleute

Es gibt keine eindeutigen Statistiken über einen tatsächlich Zusammenhang zwischen einer Rauchpartikelbelastung und einem erhöhten Krebsrisiko bei Feuerwehrleuten. Allerdings sollte man in einem solchem Job auch das minimale Risiko einer Partikelbelastung ernst nehmen. Sie sollten eine Risikoanalyse durchführen, um sich mit dem Arbeitsumfeld vertraut zu machen, deutliche Vorgaben für das An- und Ablegen der Schutzausrüstung erstellen und über Waschprotokolle nachdenken, die vermeiden, dass sich Partikel im gesamten Kleidungsstück verbreiten. 

Wenn Sie Hilfe bei der Durchführung einer vorschriftsmäßigen Risikoanalyse oder der Auswahl der richtigen Schutzkleidung für Ihre Feuerwehrleute brauchen, wenden Sie sich bitte an unsere Feuerwehrspezialisten. Sie helfen Ihnen gerne dabei, eine effektive Sicherheitskultur zu entwickeln und die Gefahr auf Partikelbelastung auf ein Mindestmaß zu reduzieren.

THEMEN: Feuerwehr