„Zirkuläre Wirtschaftsmodelle und der Umschwung auf eine grüne Ökonomie: Herausforderungen mit Optimismus begegnen. Wie bauen wir einen zukunftssicheren Textildienstleistungssektor auf und ziehen talentierte Mitarbeiter an?“ Dieses wichtige Thema hat einen großen Stellenwert auf dem Kongress der ETSA - European Textile Services Association eingenommen, der letzte Woche stattfand. Ich war zum ersten Mal auf diesem Kongress dabei und möchte gerne zwei wichtige Punkte mit Ihnen teilen, an denen ich in den kommenden Jahren arbeiten will.
Transparenz und eine kooperationsbereite Firmenleitung sind der Schlüssel zu einem zukunftssicheren Textildienstleistungssektor
Um einen zukunftssicheren Textildienstleistungssektor aufzubauen, ist es wichtig, die gemeinsame Sichtweise auf das Ökosystem der Textilindustrie so zu stärken, dass der Wert der Materialien so hoch wie möglich, aber die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich sind. Dieses "Systemdenken" erfordert, dass wir Verfahren einführen, die zu Wettbewerbsvorteilen beitragen und gleichzeitig unsere gesamte Wertschöpfungskette in der Textilindustrie stärken.
Wenn wir nicht alle lernen, das Gesamtbild zu betrachten, laufen wir Gefahr, das Problem in unserem Ökosystem von Einem zum Anderen weiterzureichen, und das wird uns davon ablenken, uns an eine neue, nachhaltige Zukunft anzupassen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass die Textilbranche für Arbeitskleidung einschließlich der industriellen Wäschereien wesentlich nachhaltiger ist als die Modetextilbranche. Obwohl sich auch unsere (Arbeitskleidungs-)Branche noch weiter verbessern muss, kommen in der Modeindustrie 40 % aller Kleidungsstücke niemals beim Verbraucher /Träger an und werden anschließend vernichtet.
Transparenz ist die wichtigste Komponente, die wir in unsere Branchenkultur integrieren müssen, denn der Austausch von Informationen ist essenziell für die Gestaltung neuer Arbeitsweisen. Wenn man beispielsweise für jedes Produkt in der gesamten Wertschöpfungskette eine Lebenszyklus-Analyse (Life Cycle Assessment - LCA) durchführt, wird deutlich, wodurch die Umwelt am schwersten belastet wird und wo Verbesserungen erforderlich sind.
Der riesige Strom verschiedener Materialien und die zahlreichen Partner in unserer Wertschöpfungskette zeigt, dass eine große, aber komplexe Herausforderung vor uns liegt. Um mit dieser Herausforderung fertigzuwerden, ist es unerlässlich, die Arbeitsmethoden so zu ändern, dass wir alle an einem Strang ziehen, denn eine zusammenhängende Kette ist bedeutend stärker als ihre einzelnen Glieder.
„Um mit dieser Herausforderung fertigzuwerden, ist es unerlässlich, die Arbeitsmethoden so zu ändern, dass wir alle an einem Strang ziehen!“
Nachhaltigkeit und Kommunikation ziehen junge Talente in der Textildienstleistungsbranche an
ETSA hat im April 2022 eine Online-Umfrage durchgeführt, die sich an junge Menschen außerhalb der Textilbranche richtete. Man wollte herausfinden, wie wir einen zukunftssicheren Textilsektor aufbauen und junge talentierte Mitarbeiter anziehen können. Das Ergebnis zeigte auf, dass die Nachhaltigkeit einer Branche ein ausschlaggebendes Argument ist, um junge Leute anzuziehen. Dieses Resultat ist keine Überraschung. Wir wissen natürlich, dass sich junge Talente oft mit dem übergreifenden Ziel eines Unternehmens (gesellschaftlich und/oder ökologisch) identifizieren, das in der Stellenbeschreibung steht. Nachhaltigkeit kann deswegen nicht nur als Marketing-Tool für gesetzliche und wettbewerbliche Vorteile eingesetzt werden, sondern auch als effektives Hilfsmittel für das Engagement von Mitarbeitern.
Die Beiträge von jungen Fachkräften haben den Kongressmitgliedern geholfen zu verstehen, dass wir die Kommunikation über unsere Nachhaltigkeitsziele und -maßnahmen verbessern müssen. Diese Aspekte sollten im Laufe des gesamten Einstellungsverfahrens und darüber hinaus immer wieder angesprochen werden und die Bewerber sollten konkret erfahren, welchen Beitrag sie dazu leisten können.
„Junge Talente legen bei ihrem zukünftigen Arbeitgeber großen Wert auf Transparenz und eine deutliche Perspektive.“
Talk the talk, walk the walk
Obwohl die oben genannten Themen inspirierend sind, müssen wir proaktiv sein, um unsere Visionen in Ziele umzuwandeln und unsere Ziele durch kluge Pläne zu verwirklichen. Die Optimierungen, die wir jeden Tag umsetzen, ebnen den Weg in eine bessere Zukunft, in der wie eine zukunftssichere Textilbranche aufbauen können. Ich möchte sie dazu auffordern, unsere Ziele gemeinsam in die Tat umzusetzen und zu sehen, wohin uns die Reise führt!
Ich möchte mich herzlich bei Elena Lai und ihrem Team dafür bedanken, dass sie diesen großartigen ETSA-Kongress organisiert haben!„Wir müssen proaktiv sein, um unsere Visionen in Ziele umzuwandeln und unsere Ziele durch kluge Pläne zu verwirklichen.“