Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) unterstützt Unternehmen und Projekte, die sich zu nachhaltigeren und umweltfreundlicheren Praktiken entwickeln. Diese Verordnung wird ab dem Geschäftsjahr 2024, mit Berichtsabgabe im Jahr 2025, für große EU-Unternehmen verpflichtend. In diesem Blog beleuchten wir die CSRD und ihre Auswirkungen auf die PSA-Textilindustrie.
Was ist die CSRD?
Die CSRD ist eine neue Verordnung der Europäischen Union, die im April 2021 verabschiedet wurde. Sie beinhaltet mehrere Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung:
- Umfassende Nachhaltigkeitsberichterstattung: Unternehmen müssen über ein breiteres Spektrum von Nachhaltigkeitsthemen berichten, einschließlich Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekten (ESG). Die CSRD schreibt die Verwendung der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) vor, um Konsistenz und Vergleichbarkeit der Berichte zu gewährleisten. Außerdem müssen die Berichte von einem unabhängigen Prüfer oder einer Prüfungsstelle auf begrenzte Sicherheit überprüft werden.
- Doppelte Materialität: Unternehmen müssen sowohl die finanzielle Materialität (wie Nachhaltigkeitsthemen ihre finanzielle Leistung beeinflussen) als auch die ökologische/soziale Materialität (wie ihre Aktivitäten die Umwelt und Gesellschaft beeinflussen) berücksichtigen.
- Digitale Berichterstattung: Berichte müssen digital zugänglich und maschinenlesbar sein, um die Transparenz zu erhöhen und die Datenanalyse zu erleichtern.
- Einbeziehung von Stakeholdern: Unternehmen müssen bei der Erstellung ihrer Nachhaltigkeitsberichte die Interessen der Stakeholder berücksichtigen, wobei der Schwerpunkt auf Transparenz und Engagement liegt.
Bedeutung der CSRD für die Textilindustrie
Für große Textilunternehmen ist die CSRD aus mehreren Gründen von Bedeutung:
- Umweltauswirkungen: Die Textilindustrie gehört zu den ressourcenintensivsten Branchen und ist bekannt für hohen Wasserverbrauch, chemische Verschmutzung und CO₂-Emissionen. Die CSRD verpflichtet Unternehmen, ihre Umweltauswirkungen offenzulegen und fördert nachhaltigere Praktiken hin zu einer Kreislaufwirtschaft.
- Transparenz in der Lieferkette: Textilunternehmen haben oft komplexe, globale Lieferketten mit vielen Beteiligten. Die CSRD fordert, über soziale und ökologische Bedingungen innerhalb dieser Lieferketten (sowohl Upstream als auch Downstream) zu berichten, um mehr Verantwortlichkeit und ethische Beschaffung zu fördern.
- Soziale Verantwortung: Die Textilindustrie steht wegen Arbeitsbedingungen wie niedrigen Löhnen und schlechten Arbeitsbedingungen unter Beobachtung. Die CSRD schreibt Berichte über soziale Verantwortung, Arbeitsrechte und das Wohlbefinden der Mitarbeiter vor und fördert eine bessere Behandlung der Arbeitnehmer.
- Governance und ethische Praktiken: Der Schwerpunkt der CSRD auf Governance stellt sicher, dass Textilunternehmen hohe ethische Standards einhalten, Vorschriften befolgen und effektive Managementpraktiken umsetzen. Dies stärkt das Vertrauen von Stakeholdern und Kunden.
Anwendung der CSRD und EU-Taxonomie
Die CSRD & EU-Taxonomie gelten für:
- Große Unternehmen: definiert als Unternehmen, die mindestens zwei der folgenden drei Kriterien erfüllen:
- Über 250 Mitarbeiter
- Über 40 Millionen Euro Umsatz
- Über 20 Millionen Euro Bilanzsumme - Börsennotierte Unternehmen: Alle an EU-regulierten Märkten notierten Unternehmen, unabhängig von ihrer Größe.
- Nicht-EU-Unternehmen: Unternehmen mit erheblicher Geschäftstätigkeit in der EU, die bestimmte Umsatzschwellen innerhalb der EU erfüllen (voraussichtlich etwa 150 Millionen Euro).
Auch Unternehmen, die nicht direkt der CSRD unterliegen, spüren ihren Einfluss entlang der Lieferkette. Größere Unternehmen werden detaillierte Nachhaltigkeitsinformationen von ihren kleineren Lieferanten und Partnern benötigen, um ihre eigenen Berichtspflichten zu erfüllen. Dies führt zu mehr Transparenz und Datenaustausch in der gesamten Branche.
Unser Weg zur CSRD-Compliance: Vorbereitung auf 2026
Als Textilhersteller bereitet sich TenCate Protective Fabrics aktiv darauf vor, die Anforderungen der CSRD zu erfüllen. Wir haben bereits wichtige Schritte abgeschlossen, darunter eine Doppelte Materialitätsbewertung (DMA) und eine umfassende Lückenanalyse. Derzeit befinden wir uns in Phase 2 unserer CSRD-Vorbereitung, die sich auf die Datenerfassung gemäß den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) konzentriert. Damit stellen wir sicher, dass wir die bevorstehenden Berichtspflichten erfüllen und weiterhin Transparenz und Nachhaltigkeit in unseren Praktiken priorisieren.
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