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Feuerwehr - 3 Leseminuten - 30 Januar 2024

Kann ein Brandschutzanzug immer schützen?

Stellt man sich Feuerwehrleute in ihrer ikonischen Einsatzkleidung vor, wirkt das Bild fast wie das von Superhelden. Man hat das Gefühl, dass sie in diesen scheinbar undurchdringlichen Anzügen alles überleben können. Und wenn es um Feuer geht, sind sie tatsächlich extrem gut geschützt. Fast alle Ausrüstungen für Gebäudebrände auf der ganzen Welt müssen Zertifizierungs- und Sicherheitsstandards erfüllen. Deshalb bieten sie ein hohes Schutzniveau, das im Prozess jahrzehntelanger Innovationen entwickelt wurde - vorausgesetzt, sie werden richtig getragen.

Und hier beginnen wir mit der Beantwortung unserer Titelfrage: Kann ein Brandschutzanzug jederzeit schützen? Nun, das kommt darauf an.

Die wahren Risiken für Feuerwehrleute

Während Feuer die offensichtlichste Bedrohung für die Sicherheit von Feuerwehrleuten darstellt, haben Untersuchungen in den letzten zehn bis 20 Jahren ergeben, dass die Hauptursache für Verletzungen von Feuerwehrleuten nicht Verbrennungen sind, sondern kardiale Ereignisse (Infarkte), Hitzestress und Stürze. Wenn man bedenkt, wie sperrig, schwer und stark isolierend Brandschutzanzüge sind, werden diese zunächst unerwarteten Ergebnisse verständlicher.

Denken Sie an den Bau eines Zauns. Sie müssen Holz abmessen, es in Stücke schneiden, Nägel einschlagen usw. - das erfordert einiges an Geschicklichkeit. Stellen Sie sich nun vor, Sie tragen einen kompletten Brandschutzanzug, und draußen herrschen 38°Celsius. Zusätzlich haben Sie eine schwere Sauerstoffflasche auf dem Rücken. Klingt schweißtreibend, oder?

Das ist im Grunde das, womit Feuerwehrleute zu tun haben - nur dass die Gefahren bei einem Notfalleinsatz wesentlich größer sind. Ein ohnehin schon stressiges Ereignis wird durch das Gewicht des Schutzanzugs, das körperlich und geistig behindert, noch stressiger. Gleichzeitig verstärkt die zusätzliche Belastung durch Hitzestress den situativen Stress. Hitzestress kann die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen, was Stürze oder andere Fehler wahrscheinlicher macht - oder das Herz belasten, was zu kardialen Ereignissen (Infarkten) führen kann.

Als Reaktion auf diese Forschungsergebnisse haben sich die Hersteller von Brandschutzanzügen viele Gedanken darüber gemacht, wie sie die Belastung und die Hitze für Feuerwehrleute in Schutzanzügen verringern können. Sie haben bessere Handschuhe, Stiefel und insgesamt atmungsaktivere Ausrüstung entwickelt, die dennoch die Zertifizierungsanforderungen für Flammschutz erfüllen.

Karzinogene und Kontamination

Vor etwa 20 Jahren zeigte eine Studie, dass Feuerwehrleute im Vergleich zur Durchschnittsbevölkerung eine höhere Inzidenzrate bei verschiedenen Krebsarten aufweisen. Durch Rauch, Ruß und andere Verunreinigungen, die bei Bränden entstehen, sind sie krebserregenden Stoffen ausgesetzt. Das hat zu weiteren technologischen Entwicklungen bei Schutzausrüstungen geführt, um diese Exposition zu mindern.

Feuerwehrleute können heute einen zusätzlichen Kopfschutz tragen, der wie eine Ski-Maske oder eine Sturmhaube aussieht und mit einer Filterschicht versehen ist. Diese verhindert, dass Feinstaub eingeatmet wird oder auf die Haut gelangt. Neuere Kleidungsstücke wie diese Hauben sind jedoch nicht unbedingt durch Normen vorgeschrieben, so dass nicht alle Feuerwehranzüge diesen Schutz bieten.

Es kommt darauf an, wie man sie trägt

Einer der wichtigsten Faktoren, der definiert, wie gut ein Brandschutzanzug in einer bestimmten Situation schützen kann, ist der Faktor Mensch. Ein Schutzanzug ist nur so gut, wie er getragen wird. Sie können also den modernsten und fortschrittlichsten Brandschutzanzug auf dem Markt haben - wenn Sie aber aus Bequemlichkeit eine innere Schicht entfernen, haben Sie die Schutzwirkung völlig untergraben. Sie tragen dann einen Schutzanzug, der nicht den Sicherheitsstandards entspricht.

Es gibt auch das Phänomen des Anzugs, der zu gewissenhaft – oder besser: zu lange getragen wird. Um Hitzestress zu vermeiden, wird Feuerwehrleuten geraten, ihre Schutzanzüge auszuziehen, um sich abzukühlen, sobald sie sich vom Feuer entfernt haben. Manchmal tragen sie den Anzug aber auch dann weiter, wenn es gar nicht mehr nötig ist. Das mag kein Problem sein, wenn es draußen kühl ist, aber an einem Sommertag mit 38° Celsius erhöhen sie ihr Hitzestress-Risiko, wenn sie nicht eine oder zwei Schichten ausziehen.

Es kommt auch darauf an, wo Sie Ihren Brandschutzanzug tragen. Wenn Sie zum Beispiel bei einem Flächenbrand eingesetzt sind, sollten Sie nicht Ihre Schutzkleidung für Gebäudebrände tragen. Die Schutzkleidung für die Brandbekämpfung in freier Natur wurde speziell dafür entwickelt, über lange Zeiträume bei großer Hitze eingesetzt zu werden. Sie verfügt über eine einzige, atmungsaktive Schutzschicht, die Feuerwehrleuten stundenlang Kühlung verschafft. Das Tragen eines Schutzanzugs für Gebäudebrände bei einem Waldbrand würde Sie einem hohen Hitzestressrisiko aussetzen und/oder Ihre Fähigkeit beeinträchtigen, so lange wie nötig zu bleiben und zu kämpfen.

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Tragen Sie das Richtige zur richtigen Zeit auf die richtige Weise

Einen Großteil ihrer Arbeitszeit verbringen Feuerwehrleute mit Training. Das soll sie in die Lage versetzen, sich um alle anderen Aspekte eines Notfalls zu kümmern, ohne an die geübten Abläufe denken zu müssen. Wie, wann und wo ein Brandschutzanzug zu tragen ist, sollte eine Selbstverständlichkeit sein. Durch die richtige Verwendung von Brandschutzanzügen in den entsprechenden Situationen können Feuerwehrleute den größtmöglichen Schutz aus ihnen herausholen. Und wenn sie wissen, wann diese Anzüge stattdessen eine Belastung darstellen, können sie eine bessere Wahl bei ihrer Schutzkleidung treffen.

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THEMEN: Feuerwehr