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Industrielle Arbeitssicherheit - 3 Leseminuten - 27 Januar 2021

EN ISO 11611: Was Sie über die Norm für Schweißerschutzkleidung wissen müssen

Angesichts der zahlreichen Sicherheitsnormen in der Stahl- und Metallindustrie kann es eine Herausforderung sein herauszufinden, welche Standards für Sie gelten. In diesem Blog befassen wir uns intensiv mit EN ISO 11611, dem Sicherheitsstandard für Schweißerschutzkleidung. Welchen Schutz gewährleistet der Standard? Und welche anderen Variablen wirken sich auf das Schutzniveau Ihrer nach EN ISO 11611 zertifizierten Arbeitsschutzkleidung aus?

In der Stahl und Metall verarbeitenden Industrie gibt die Norm EN ISO 11611 die Mindestsicherheitsanforderungen für Arbeitsschutzkleidung bei Schweiß- und verwandten Arbeiten vor. Schutzkleidung gemäß dieser Norm schützt Träger:innen gegen Metallfunkenflug und zufälligen Kontakt mit Flammen. Für spezielle Schweißarbeiten sind zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich (mehr dazu später).

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Welche Risiken im Zusammenhang mit der Flammhemmung werden von EN ISO 11611 abgedeckt?

Der Standard EN ISO 11611 besteht aus mehreren Tests, von denen jede ein anderes schweißbedingtes Risiko oder eine andere Schweißklasse simuliert. Außerdem ist zu berücksichtigen, dass EN ISO 11611 in zwei Klassen unterteilt ist. Wenn das Schutzgewebe alle Tests besteht, wird es gemäß EN ISO 11611 Klasse 1 zertifiziert. Wenn das Gewebe außerdem die Klasse-2-Anforderungen für Strahlungswärme, Reißfestigkeit und geschmolzenes Metall besteht, wird es gemäß EN ISO 11611 Klasse 2 zertifiziert.

Für die einzelnen Tests gelten die folgenden spezifischen Anforderungen:

1. Wärmeübertragung oder Strahlungswärme (ISO 6942)
• Klasse 1: Temperatur steigt nach 7 Sekunden um 24 °C an
• Klasse 2: Temperatur steigt nach 16 Sekunden um 24 °C an

2. Einwirkung von Metallspritzern (ISO 9150)
• Klasse 1: Temperatur steigt nach 15 Tropfen um 40 °C an
• Klasse 2: Temperatur steigt nach 25 Tropfen um 40 °C an

3. Flammenausbreitung (ISO 15025)
• Kennbuchstabe A1 - 10 Sek. Flächenbeflammung (erforderlich)
• Kennbuchstabe A2 - 10 Sek. Kantenbeflammung (optional)

4. Elektrischer Widerstand (EN 1149-2)
• Muss über 105 Ω liegen

5. Reißfestigkeit (ISO 13937-2)
• Klasse 1: mindestens 15 N
• Klasse 2: mindestens 20 N


Realitätsprüfung: EN ISO 11611 in Theorie & Praxis

Obwohl Normen wie EN ISO 11611 zuverlässige Sicherheitsstandards sind, die von Experten entwickelt wurden, steht dort nicht immer alles darüber, wie Sie Ihre Mitarbeiter am besten schützen können.

Als HSE-Manager möchten Sie natürlich, dass Ihre Beschäftigten in allen möglichen Situationen effektiv geschützt sind, oder? Auch wenn Sie die EN ISO 11611-Tests absolviert haben, müssen Sie noch weitere Faktoren berücksichtigen: die benötigte spezifische Zertifizierungsklasse, die benötigten Kleidungstypen, die benötigte Schleifresistenz am Arbeitsplatz und den Kontakt mit Schmiermitteln.

1. Klasse 1 und Klasse 2?

Wissen Sie, welche Klasse für die spezifischen Schweißarbeiten erforderlich ist, die bei Ihnen durchgeführt werden? Gasschweißen beispielsweise fällt unter Klasse 1, während MMA- und MAG-Schweißen (mit basischer oder Zelluloseelektrode) sowie MIG-Schweißen (mit hoher Stromstärke) der Klasse 2 zugeordnet sind. Ihr Arbeitsumfeld kann ebenso beeinflussen, ob Sie Klasse 1 oder 2 benötigen. Zum Beispiel fällt das Arbeiten an Schneidemaschinen (Sauerstoff und Plasma) oder Schweißtischen in Klasse 1, während das Arbeiten in beengten Räumen oder Überkopf-Schweiß-/Schneidearbeiten in Klasse 2 fällt.

2. Ober- und Unterbekleidung

Wussten, Sie dass die Ober- und Unterbekleidung, die Ihre Beschäftigten in Kombination mit der flammhemmenden Schutzkleidung tragen, sich auf das Schutzniveau auswirken kann? Wussten Sie auch, dass gefährliche Situationen auftreten können, wenn Mitarbeiter unter ihrer flammhemmenden Arbeitsschutzkleidung die falsche Kleidung tragen? Wenn zum Beispiel Metallspritzer den Overall (oder die Jacke) durchdringen oder durch den Ärmel eindringen, kann Unterbekleidung, die zu 100 % aus Polyester oder Nylon besteht, auf der Haut schmelzen bzw. tropfen – und das ist auf jeden Fall zu vermeiden!

3. Schleifresistenz & Schweißfunken

Die Norm soll Ihre Beschäftigten vor Gefahren bei „Schweiß- und verwandten Arbeiten“ schützen, aber dieser Begriff ist so weit gefasst, dass spezifische Aspekte Ihrer Arbeitsplätze nicht abgedeckt werden. Schleifresistenz zum Beispiel unterscheidet sich von Metallspritzern. Obwohl Tätigkeiten mit Schleifrisiken unter die Norm EN ISO 11611 fallen, wird nicht konkret angegeben, wie die Schutzkleidung Schleifresistenz bietet. Sind Sie sicher, dass Sie Ihre Arbeitnehmer mit dem Schutzgewebe ausstatten, das am besten vor Schleifrisiken schützt? Ein Feldversuch an Ihrem Arbeitsplatz ist eine sehr gute Möglichkeit, um die Leistungsfähigkeit eines Gewebes in der Praxis zu testen.

4. Kontakt mit Schmiermitteln

Ihre Beschäftigten kommen täglich mit Schmiermitteln in Kontakt, aber sind Ihnen auch die Auswirkungen bekannt, die Schmiermittelsansammlungen auf ihrer Schutzkleidung haben können? Es lohnt sich, die Arbeitschutzkleidung regelmäßig zu reinigen, da solche Ansammlungen negative Auswirkungen auf die flammhemmenden Eigenschaften der Kleidung haben können.

Eine Norm, viele zu berücksichtigende Variablen

Sobald Sie die Anforderungen des Sicherheitsstandards EN ISO 11611 erfüllen, können Sie beruhigt sein, dass die Schutzkleidung Ihrer Beschäftigten die grundlegenden Anforderungen für Hitze und Flammen beim Schweißen und verwandten Verfahren erfüllt. Aber zusätzlich zu den Grundlagen sollten Sie auch die weiteren Variablen im Auge behalten, die beeinflussen, wie geschützt Ihre Mitarbeiter in ihrem spezifischen Arbeitsumfeld tatsächlich sind.

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